Szerkesztő:Raczrobert/Franz K. Stanzel

Franz Karl Stanzel (1923 augusztus 4. Molln) - ) osztrák anglicista és irodalomtudós.

Stanzel gráci egyetemi tanulmányai után Göttingenben doktorált 1955-ben. 1959-töl az erlnageni egyetemen tanított, majd 1962-töl után ismét Grácban.

Az 1950-es évektöl kezdve Stanzel az elbeszélöi perspektíva elemzését megkönnyítö rendszerezésen dolgozott. Az elbeszélöi szituációk tipológiája címü munkáját (számtalan kritika ellenére) az egyetemi bevezetö szemináriumokon és elöadásokon a germanisták máig oktatják. A 1990-es évek óta a francia elbeszéléskutató Gérard Genette elbeszélésmodellje konkurens elméletként egyre fontosabbá vált.



Stanzel steht wissenschaftsgeschichtlich neben Käte Hamburger und Eberhard Lämmert. Er war stark von der anglo-amerikanischen Tradition (Percy Lubbock, Melvin Friedman) geprägt. Das Grundmodell seiner Erzähltypologie stammt aus der Habilitationsschrift Die typischen Erzählsituationen im Roman (1955) Es wurde unter dem Einfluss der modernen Sprachwissenschaft überarbeitet und 1979 in seiner Theorie des Erzählens (2. veränderte Auflage 1982) publiziert. Eine international stark rezipierte englische Übersetzung mit dem Titel A Theory of Narrative erschien 1984 bei Cambridge University Press.

Das von Stanzel vorgelegte Erzählmodell zeichnet sich durch drei sogenannte Erzählsituationen aus: die Icherzählung (hier ist der Erzähler auch gleichzeitig Protagonist auf der Handlungsebene der Geschichte -- Beispiel: Thomas Manns Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull); die auktoriale Erzählungsituation (hier ist der Erzähler, der durchaus auch mit 'ich' auf sich referieren kann, keine der handelnden Figuren sondern steht über der erzählten Welt, daher dem Autor näher ('auktorial'), und kommentiert als Autorität die fiktionale Welt – Beispiel: Wilhelm Meisters Lehrjahre); und die personale Erzählsituation (hier scheint es keine Erzählerfigur zu geben, die fiktionale Welt wird durch die Augen einer oder mehrerer Figuren geschildert, häufig unter Anwendung von erlebter Rede oder innerem Monolog – Beispiel: Hermann Brochs Tod des Vergil).

Die drei Erzählsituationen sind als typisch in Vorwegnahme der prototypischen Kategorien der kognitiven Linguistik konzipiert: einzelne Romane entsprechen jeweils nur teilweise einer typischen Erzählsituation oder mischen auch mehrere dieser in ihrem Text. Die Erzählsituationen sind auf einem Kreis (dem typologischen Kreis) angeordnet, um zu zeigen, daß es in der Geschichte der Literatur alle möglichen Ausformungen der Erzählung gibt und dass die Felder zwischen den Erzählsituationen ineinander übergehen. So ist der periphere Icherzähler (z. B. Serenus Zeitblom in Thomas Manns Doktor Faustus) ein Ich-Erzähler, der nur mehr marginal als handelnde Person tätig ist und sich daher bereits der Funktion eines Herausgebers und in weiterer Folge eines auktorialen Erzählers annähert.

In der überarbeiteten Form der Theorie in Theorie des Erzählens werden die drei Erzählsituationen mit drei Achsen kombiniert. So ist die Icherzählsituation mit der Achse Person (Identität – Nicht-Identität der Seinsbereiche zwischen Erzähler und Figurenwelt) assoziiert; das konstituierende Merkmal der Icherzählsituation ist, daß sie am Typenkreis um den Pol Identität der Seinsbereiche platziert ist. Die auktoriale Erzählsituation wird durch den Pol Außenperspektive der Achse Perspektive konstituiert (Außen- vs. Innenperspektive); die personale Erzählsituation durch den Pol Reflektor der Achse Modus (Erzähler- vs. Reflektormodus). Die unter anderem auf linguistischen Einsichten des germanistischen Linguisten Roland Harweg basierende Unterscheidung von emischen und etischen Textanfängen basierende Unterscheidung zwischen Erzähler- und Reflektormodus stellte seinerzeit eine wesentliche Erweiterung erzähltheoretischer Erkenntnisse dar. Sie entwickelt frühere Unterscheidungen zwischen telling' und showing (Percy Lubbock) und erklärt die erst seit dem späten 19. Jahrhundert existierende personale Erzählsituation als eine Illusion unmittelbarer Teilhabe am Geschehen durch den Wegfall einer sich als Vermittler in den Vordergrund drängenden Erzählerfigur.

Neben seinen narratologischen Forschungen hat F. K. Stanzel auch wichtige Arbeiten in der Stereotypenforschung (Imagologie), zu den k.u.k.-monarchischen historischen Hintergründen von Leopold Bloom in James Joyces Roman Ulysses und zum Versehen (Telegonie – Fernzeugung, 2008) geliefert.

Irodalom szerkesztés

  • Franz K. Stanzel: Die typischen Erzählsituationen im Roman. Dargestellt an "Tom Jones", "Moby Dick", "The Ambassadors", "Ulysses" u.a. Wien/Stuttgart 1955.
  • Franz K. Stanzel: Typische Formen des Romans. Göttingen 1964. (und zahlreiche Neuauflagen)
  • Franz K. Stanzel: Theorie des Erzählens. Göttingen 1979. (derzeit 8. Auflage 2009)
  • Franz K. Stanzel: Europäer: ein imagologischer Essay. 2., aktualisierte Aufl. Winter, Heidelberg 1998.
  • Franz K. Stanzel: Unterwegs - Erzähltheorie für Leser. Vandenhoeck & Ruprecht 2002. ISBN 978-3-525-20823-6
  • Franz K. Stanzel: Telegonie – Fernzeugung. Böhlau 2008. ISBN 3-205-77695-X / ISBN 978-3-205-77695-6
  • Franz K. Stanzel: Welt als Text: Grundbegriffe der Interpretation. Königshausen & Neumann 2011. ISBN 978-3-826-04669-8

Kategorie:Hochschullehrer (Universität Graz) Kategorie:Literaturwissenschaftler Kategorie:Träger des Großen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark Kategorie:Person (Graz) Kategorie:Österreicher Kategorie:Geboren 1923 Kategorie:Mann